AWD: Systematische Falschberatung von Anlegern

Erneut gibt es negative Berichte über den Wirtschaftsdienst AWD. Laut einer aktuell aufgetauchten Liste soll der Wirtschaftsdienst in den neunziger Jahren im großen Umfang geschlossene Immobilienfonds an Kleinanleger vermittelt haben. “Finanztest” spricht...

Erneut gibt es negative Berichte über den Wirtschaftsdienst AWD. Laut einer aktuell aufgetauchten Liste soll der Wirtschaftsdienst in den neunziger Jahren im großen Umfang geschlossene Immobilienfonds an Kleinanleger vermittelt haben. "Finanztest" spricht von systematischer Falschberatung.

 

Geschlossene Immobilienfonds galten lange Zeit als diejenige Möglichkeit, Steuern zu sparen. Doch verbergen sich auch hinter dieser Investitionsmöglichkeit gewissen Risiken, die von den Vermittlern oft heruntergespielt wurden. Der sich selbst als "persönlicher Finanzoptimierer" bezeichnende Wirtschaftsdienst verkaufte in den neunziger Jahren hochriskante Fonds an Kleinanleger. Laut dem „Stern“ und dem NDR-Magazin „Panorama“ hat das Unternehmen über 34.000 Beteiligungen an "Dreiländer-Fonds" verkauft mit einem Gesamtwert von über eine Milliarde Euro.

 

Die Fonds, welche bereits ab 1987 aufgelegt wurden, investierten vornehmlich in Immobilien in Deutschland, den USA sowie in ein Wertpapierdepot in der Schweiz. Bei diesem „Investitionsmodell“ (auch als Drei-Säulen-Strategie bezeichnet) sollten hohe Renditen mit der passenden Sicherheit verbunden werden. Wie auch bei anderen Fonds konnten die Renditeversprechen jedoch nicht realisiert werden. Tausende von Anlegern warteten vergebens auf die ihnen versprochenen Renditen und mussten im schlimmsten Fall sogar Totalverluste hinnehmen. Dass dem Finanzdienstleister AWD in einigen Fällen Beratungsfehler vorgeworfen wurden ist nicht neu. Neu ist allerdings der Vorwurf der systematischen Falschberatung.

 

Scheinbar war es nicht genug, dass der AWD Kleinanlegern ungeeignete Produkte verkaufte. Darüber hinaus vermittelten die AWD-Berater - laut Kundenliste - in mindestens 20 Prozent der Fälle auch noch Kredite der BHW-Bank und der Hypovereinsbank, um die Investments zu finanzieren. Nach Angaben eines früheren Finanzierungsspezialisten des AWD sei es jedoch auch ohne weiteres möglich, dass sich der Anteil der Kreditnehmer, die ihre Anteile per Darlehen finanziert hätten, auf über 80 Prozent belaufe.

 

Mittlerweile hat sich der AWD aus der Vermittlung von geschlossenen Fonds weitgehend zurückgezogen. Im Geschäftsjahr 2010 lag der Anteil an den Abschlussprovisionen nur noch bei 0,2 Prozent.

 

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