Beluga Shipping insolvenz ?

Stürmische Zeiten für die Schifffahrtsbranche. Wie unter Anlegern bereits bekannt befinden sich einige Schiffsfonds in finanziellen Schwierigkeiten. So nun auch die Bremer Beluga Shipping GmbH. Anleger, die in Schiffsfonds...

Sparte: Schiffsfonds Beluga Shipping

 

Die Welle der Finanzprobleme hat erneut einen Schiffsfonds erreicht. Obwohl dieses Anlagesegment auf Grund steuerlicher Vorteile bislang für viele Anleger hoch im Kurs stand, drohen nun auch Kapitalanlegern von Schiffsfonds erhebliche finanzielle Verluste.

 

Stürmische Zeiten für die Schifffahrtsbranche. Wie unter Anlegern bereits bekannt befinden sich einige Schiffsfonds in finanziellen Schwierigkeiten. So nun auch die Bremer Beluga Shipping GmbH. Anleger, die in Schiffsfonds mit Beluga-Schiffen investiert haben, befassen sich in erster Linie mit der Frage, was aus ihrem Investment wird. Betroffen hiervon könnten über 10.000 Anleger mit einem Gesamtinvestitionsvolumen i.H.v. 314 Millionen Euro sein.

 

Die 1995 von Niels Stolberg gegründete Beluga Shipping GmbH hat ihren Sitz in der Freien Hansestadt Bremen, am Ufer der Weser. Diese stellt zugleich die Muttergesellschaft des Konzerns dar, der die mit dem Kerngeschäft betraute Beluga Chartering GmbH und die Beluga Fleet Management GmbH & Co. KG als Tochtergesellschaften nachgeordnet sind. Insgesamt haben die Beluga-Schiffe 46 Schiffsfonds, u.a. EECH Elbe Emissionshaus, HCI, Nordkontor, Bluewater, Oltmann, Ownership, im Portfolio.

 

Angefangen hat die Beluga Shipping als Cargo Operator (Vermittler von Ladung und passendem Frachtschiff) und expandierte zu einem internationalen Spezialisten für die Verschiffung sensibler bzw. sperriger und/oder diffiziler Ladungen. Zu den Kunden und Tätigkeitsfeldern zählen u.a. die Öl- und Gas-Industrie, der Offshore-Windenergie-Markt, der Hafeninfrastruktur-Ausbau, die Errichtung und Modernisierung von Kraftwerken etc. Aktuell umfasst die Flotte derzeit rund 70 Mehrzweck-Schwergutfrachter.

 

Der US-amerikanische Finanzinvestor Oaktree hat in zwei Schritten 49,5 % der Beluga-Anteile übernommen, und arbeitet derzeit „mit erheblichen finanziellen und operativen Ressourcen“ an einem Sanierungskonzept der Reederei. Bereits jetzt hat er Emissionshäuser und Banken dazu aufgefordert, die Charterraten sowie Forderungen aus Krediten zu reduzieren. Geschehe dies nicht, drohe nach Angaben von Oaktree Beluga die Insolvenz, was für viele Anleger bis hin zum Totalverlust ihrer Einlage enden könnte. Betroffen von dieser Forderung sind u.a. sechs Emissionshäuser mit den zugehörigen 30 Fonds und mindestens 73 Schiffen. Die Liquiditätsprobleme der Reederei wirken sich sowohl auf Charterreedereien, auf die Vermietung von Beluga-Schiffen als auch auf Emissionshäuser und Banken, die von Beluga bestellte oder betriebene Schiffe finanziert haben, aus.

 

Glaubt man der Berichterstattung der Financial Times Deutschland (Beitrag vom 6.3.2011) und dem Schifffahrtsexperten Jürgen Dobert drohen den Kapitalanlegern in jedem Fall Verluste.

 

Unterdessen hat eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft Bremen diverse Unregelmäßigkeiten bei den Umsatzzahlen und den Angaben zur Liquidität ergeben. Folge hiervon ist ein Ermittlungsverfahren gegen den Chef der Reederei Herrn Nils Stohlberg. Der Vorwurf lautet hier u.a. auf Untreue sowie Betrug.

 

Doch auch hier gibt es Hoffnung

Betroffene Anleger, die vergebens auf die versprochene Rendite warten oder denen teilweise Verluste ihres eingesetzten Kapitals oder gar der Totalverlust ihrer Einlage droht, sollten nun handeln. So können Prospektfehler und/oder Falschberatungen der vermittelnden Banken oder anderen Vertriebsorganisationen zu Schadensersatzansprüchen führen. Ob Ihnen solch ein Anspruch zusteht, sollte sie von einer auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierten Kanzlei überprüften lassen, um weiteren Schaden abzuwenden.

 

Insolvenzantrag Beluga Chartering

Eine weitere Hiobsbotschaft für die Anleger - Die Beluga Shipping hat am 16. März 2011 für ihr Kerngeschäft Insolvenz beantragt. Dies bestätigte auch das Amtsgericht Bremen. Der Antrag betrifft die Tochtergesellschaft Beluga Chartering. Ursächlich hierfür seien erhebliche Unregelmäßigkeiten bei Umsatz und Liquidität.

 

Nach Angaben eines Firmensprechers, betreffe der Insolvenzantrag die Tochtergesellschaft Beluga Chartering und nicht die Muttergesellschaft oder gar andere Tochtergesellschaften. Um die Situation schnellstmöglich in den Griff zu bekommen, finden aktuell Gespräche mit den wichtigsten Anteilseignern statt, um eine gemeinsame Lösung für Beluga zu finden. Auf Anfrage nach der Zukunft des Unternehmens wurde darauf verwiesen, dass dies Sache des noch zu benennenden Insolvenzverwalters sei.

 

Eine umfassende Kündigungswelle aller Charterverträge des Fondsanbieter HCI mit der Beluga Shipping hatte einen Verlust von mindestens 20 der insgesamt 72 Schiffe zur Folge. Klar ist jedoch, ohne Schiffe keine Einnahmen. Für Anleger, die ihr Geld in Fonds der Beluga Shipping Reederei investiert haben, könnte die Änderung des Charterers zu deutlichen Einbußen führen.

 

Die IVA Rechtsanwalts AG berät Sie im Zusammenhang mit der Beluga Shipping GmbH sowie diversen Schiffsfonds. Wir prüfen in einer Persönlichen Beratung, ob Sie mit Aussicht auf Erfolg Ihre Ansprüche durchsetzen können. Nutzen Sie fernen unseren Nachrichtendienst RSS, um über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben.